Regio Frauenfeld startet Vernehmlassung zum Agglomerationsprogramm
Das Verkehrssystem und die Siedlungsentwicklung beeinflussen sich gegenseitig stark: Neue Verkehrsangebote führen zu mehr Wohnraum in bestimmten Gebieten, was wiederum zu mehr Verkehr führt und die Verkehrswege stärker belastet. Wegen dieser Mehrbelastung unterstützt der Bund Agglomerationen finanziell bei Verkehrsprojekten. Um eine finanzielle Unterstützung zu erhalten, werden die Massnahmen einer Agglomeration alle vier Jahre zusammengetragen und gemeinsam mit dem Kanton eingereicht. Das einzureichende Massnahmenpaket wird dann als «Agglomerationsprogramm» bezeichnet. Wir befinden uns derzeit in der 5. Einreichungsperiode (= Generation). Das Agglomerationsprogramm der 5. Generation befindet sich bis zum 6. September 2024 in der Vernehmlassung bei den Gemeinden, Kantonen, Verbänden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.
Wie wurde das Agglomerationsprogramm erarbeitet?
Das Agglomerationsprogramm basiert auf einem vorgängig entwickelten Gesamtbild der Agglomeration mit je einem vertieften Siedlungs- und Freiraumkonzept und einem Gesamtverkehrskonzept. Das einzureichende Agglomerationsprogramm enthält ein Zukunftsbild für 2040 mit sechs Leitsätzen:
- «im grünen Stadtraum leben»
- «Wasser erlebbar machen»
- «Verkehrsnetz optimieren»
- «situationsgerecht fortbewegen»
- «Innenentwicklung gestalten»
- «Werkplatz fortschrittlich entwickeln»
Abgestimmt auf das Zukunftsbild und diese sechs Leitsätze entwickelten die Gemeinden Felben-Wellhausen, Frauenfeld, Gachnang und Matzingen gemeinsam mit dem Kanton Thurgau 34 Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr. 17 davon werden zur Mitfinanzierung durch den Bund eingereicht. Diese umfassen ein finanzielles Volumen von rund CHF 50 Mio. Die übrigen 17 Massnahmen werden eigenständig finanziert.
Welche Massnahmen werden eingereicht?
Anhand der Gemeinde Gachnang werden einige konkrete Massnahmen vorgestellt:
- Das gesamte Areal beim Bahnhof Islikon soll sich wandeln: Das Kantonale Verkehrskonzept Thurgau sieht vor, die Buslinie 611 von Wiesendangen und Gundetswil via Kefikon nach Islikon zu führen. So soll erfreulicherweise auch der Gemeindeteil Kefikon an den öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Als Massnahme im Agglomerationsprogramm wird die Errichtung von Bushaltestellen am Bahnhof Islikon, am Greuterhof und in Kefikon eingereicht.
- Die Fuss- und Veloverbindung Gachnang / Islikon im Ortskern soll verbessert werden. Entsprechend wird dem Bund ein Betriebs- und Gestaltungskonzept eingereicht.
- Der Tegelbach soll entlang der gleichnamigen Strasse aufgewertet werden, um dem Leitsatz «Wasser erlebbar machen» gerecht zu werden. Eine entsprechende Massnahme wird dem Bund vorgelegt.
Die Gemeinden Felben-Wellhausen, Frauenfeld und Matzingen weisen ähnliche Massnahmen vor, die zwischen Ende 2027 und 2032 umgesetzt werden sollen.
Wie geht es weiter?
Sowohl die Massnahmen als auch die erarbeiteten strategischen Grundlagen gehen in die Vernehmlassung. Diese läuft vom 12. Juni bis zum 6. September 2024. Nach anschliessender Bereinigung wird das Programm gegen Ende des Jahres zur Beschlussfassung an die Gemeinden und Kantone versandt. Ziel ist, die jüngste Generation im März 2025 dem Bund zur Prüfung einzureichen.
Bei positiver Bewertung des Programms finanziert der Bund die Massnahmen mit einer Beteiligung zwischen 30% und 50% mit. Kanton und Gemeinden profitieren also durch das Agglomerationsprogramm, indem Projekte, die ohnehin umgesetzt werden, möglicherweise durch den Bund mitfinanziert werden.
Medienkontakte
Anders Stokholm, Präsident Regio Frauenfeld, anders.stokholm[at]stadtfrauenfeld.ch
Birgit Grebe, Leiterin Agglomerationsprogramm, birgit.grebe[at]stadtfrauenfeld.ch
Downloads und Informationsmaterial
Die Unterlagen zur Vernehmlassung (Haupt- sowie Massnahmenbericht) der 5. Generation finden Sie auf www.regiofrauenfeld.ch/agglomerationsprogramm